Den London Pass kaufen, wie für Wien den Vienna Pass? Der London Pass soll euch insgesamt Geld sparen, wenn ihr euch für die Sehenswürdigkeiten der Stadt interessiert. Lohnt sich der London Pass? Das habe ich für euch in einem Test ausprobiert. Dafür habe ich gleich den 6-Tages Pass genommen. Meine Erfahrung und Bewertung lest ihr im folgenden Artikel.
Inhalt
London Pass mit Rabatt kaufen
Zunächst mal: Ich habe den London Pass gekauft mit Rabatt. Und bin ziemlich froh darüber, soviel kann ich vorher verraten. Sonst hätte ich vermutlich am Ende wirklich kaum Geld gespart. Aber der Reihe nach.
Ich weiss nicht mehr, welchen Gutschein ich genutzt habe. Doch es laufen regelmäßig auch auf der Homepage Rabattaktionen. Die solltet ihr nutzen. Das klappt prima, wenn ihr euren Londontrip rechtzeitig vorbereitet. Er muss vor Ort aktiviert werden. Das passiert automatisch bei der ersten Nutzung. Falls ihr ihn doch nicht nutzen könnt oder wollt, kann der London Pass nach dem Kauf binnen 12 Monate zurückgegeben werden.
Ich habe für den 6-Tages Pass OHNE Oyster Travel-Card* knapp 110 englische Pfund bezahlt. Das solltet ihr als Richtwert nehmen. Da ich das mobile Ticket erworben habe, konnte ich es gleich nach Prüfung der Bezahlung (!) in die App laden.
Vor Ort in London wurde das Ticket bei der ersten Nutzung automatisch aktiviert. Das ich keine Oyster Travelcard dazu gebucht habe, habe ich persönlich jetzt nicht so bedauert. Das liegt aber daran, daß ich neue Städte zu Fuß erkunde. Selbst wenn sie so groß sind wie London. Grundsätzlich halte ich die Option aber für die bessere Wahl. Denn die öffentlichen Verkehrsmittel in London sind teuer. Und mit dieser Kombination von London Pass und Oyster Travelcard könnt ihr wieder etwas Geld sparen.
Achtet also unbedingt darauf, daß ihr den London Pass mit Rabatt kauft. Ob während eines Sales, oder mit einem Gutschein ist egal.
Sehenswürdigkeiten in London sind teuer
London ist eine unglaublich teure Stadt. Das fängt bei den Lebensmitteln an, und hört bei den Sehenswürdigkeiten noch lange nicht auf. Aber um genau diese geht es ja bei der Sightseeing-Karte London Pass. Sie soll euch helfen, insgesamt günstiger möglichst viel zu sehen.
Etwas weiter unten habe ich euch mal aufgelistet, was ich in den 5 ganzen Tagen in London gesehen habe. In Klammern stehen jeweils die normalen Eintrittspreise. Und dann gibt es noch ein kurzes Fazit der jeweiligen Attraktion. Die ausführlichen Artikel findet ihr mit einem Klick auf die jeweilige Überschrift.
Ich habe in den Tagen in London sehr viel Zeit damit verbracht, die Attraktionen des London Pass „abzuarbeiten“. Das sind aber ja auch zahlreiche, die viele von uns ohnehin auf der Liste haben werden. Tower Bridge, Tower, eine Fahrt auf der Themse. Alleine diese 3 Sehenswürdigkeiten verschlingen regulär übrigens schon mehr als 50 Pfund.
Hier mal, was ich mir angeschaut habe:
Sehenswürdigkeiten mit London Pass
Tower Bridge Experience
(9 Pfund)
Ein bisschen enttäuscht war ich, weil die Sicht nach aussen durchaus begrenzt ist. Ähnlich wie auf der angeblichen Aussichtsplattform des Kölner Doms. Aber nicht ganz so radikal. Ihr habt schon noch einen guten Blick und könnt auf beiden Seiten hin und zurückgehen.
Beieindruckend ist der Glasboden. Seid ihr nicht schwindelfrei, dann könnt ihr auch außen vorbei gehen. Doch es ist vermutlich immer so voll, wie an dem Tag, an dem ich dort war. Da wird das nicht sooo einfach mit dem vorbeischlängeln.
Ansonsten: Es ist eine gute Stimmung, ein spannender Ausflug. Grade vielleicht für Kinder ein Highlight.
London Zoo
(22,50 Pfund)
Zunächst dachte ich, dieser Zoo ist sicherlich zu klein. Das hatte ich zu dem Zeitpunkt aber noch am Eintrittspreis festgemacht. Der liegt nahezu gleichauf mit dem Erlebniszoo Hannover. Und das der bedeutend größer ist, konnte ich mit einem kurzen Blick auf den Stadtplan erkennen.
Doch der London Zoo hat nicht lange gebraucht, um mit seinem Charme zu überzeugen.
Klein, aber fein. Gorilla, Tiger und kleine, rotzfreche Affen machen ihn empfehlenswert.
Und der Eintrittspreis ist etwas, worauf ihr in London auf gar keinen Fall schauen dürft.
Westminster Abbey
(20 Pfund)
Absolutes Fotografierverbot, jede Menge Kirchenleute in entsprechender Kleidung. Aber kaum sakrale Stimmung. Eher wie in einem Museum. Ein ständiges Gemurmel, unglaublich überfüllt und ihr lauft eigentlich die ganze Zeit über Gräber. Ein Schrein nach dem anderen und überall im Boden sind Grabplatten eingelassen.
Es ist aber trotz all dem eine beeindruckende Kirche, die ihr besuchen könnt. Meiner Meinung nach aber nicht besuchen müsst. Aber der Eintritt ist ja im London Pass enthalten.
The Monument
(4,50 Pfund)
Das Monument wurde zur Erinnerung an den Großen Brand von London von 1666 errichtet und kann auf jeden Fall für Familien ein kleines, spannendes Highlight darstellen. Um nach oben zu kommen, müsst ihr 311 Stufen erklimmen. Das ist eine sportliche Herausforderung, selbst für Kinder und Jugendliche. Von oben habt ihr einen sehr schönen Blick über die Stadt. Die Aussichtsplattform ist rundum mit einem Sicherheitsnetz versehen. Selbst Menschen mit leichter Höhenangst werden sich hier sicher fühlen.
Nachdem ihr euch oben umgesehen, und ein paar coole Fotos gemacht habt, geht es für euch wieder nach unten. Und dort bekommt ihr eine Urkunde, die beweist, daß ihr es nach oben geschafft habt. Grade für eure Kinder ist dies sicherlich eine schöne Erinnerung.
Zwar ist The Monument die günstigste Attraktion des London Pass. Aber es liegt sehr günstig, und es ist eine echte Empfehlung.
HMS Belfast
(16 Pfund)
Das ehemalige Kriegsschiff HMS Belfast bietet euch einen interessanten Einblick in das beengte Leben an Bord eines Schiffes. Der leichte Kreuzer ist in mehreren Kriegen im Einsatz gewesen und mittlerweile liegt er als Teil des Imperial War Museum auf der Themse vor Anker. Ihr könnt euch auf dem Schiff bis unten in den Maschinenraum vorarbeiten, die Duschräume, das Lazarett und die Mannschaftsräume besichtigen.
City Cruise Thames
(18 Pfund)
Eine absolut angenehme Tour mit einem sympathischen Moderator, der gerne mit dem vermutlichen Sprachproblem der meisten Gäste spielte. Er hat versucht seine Geschichten sehr langsam und deutlich vorzutragen, die Geschichten waren in der Tat lustig, passend und informativ. Die Tour selber führt vom Westminster Pier bis zur Tower Bridge. Dort endet sie und ein Bus bringt euch zurück zum Ausgangspunkt. Eine knapp halbe Stunde dauert die Fahrt auf der Themse. Es gibt sehr viele schöne Motive. Und bei der Tower Bridge versucht die Crew so langsam wie möglich zu fahren, um gute Bilder zu ermöglichen.
Tower of London
(22,50 Pfund)
Inmitten einer modernen Stadt steht der alte Tower of London. Mit seinem hellen Sandstein sticht er gegen die vielen Glasfassaden klar heraus. Umgeben von lauten Hochhäusern wirkt er klein. Seid ihr aber auf dem Gelände, bekommt ihr ein Gefühl für seine Größe.
Beefeaters, die Kronjuwelen, The Traitors Gate, es gibt eine ganze Menge für euch zu sehen. Führungen, kleinere Schauspiele, eine Wanderung durch die Gemäuer. Gut und gerne könnt ihr einen ganzen Tag im Tower verbringen.
Science Museum IMAX
(11 Pfund)
Der Film mit Aufnahmen aus dem All wirkte nicht wie nativ 3D. Der Einstieg war zwar faszinierend, danach sah es aber an einigen Stellen so aus, wie bei den günstig in 3D gewandelten Blu-Rays. Außerdem war er zu lang, zu kitschig. Insgesamt aber eine nette Erfahrung.
Aber das Museum selber ist kostenlos, und für Kinder ab einem gewissen Alter ganz sicher ein absolutes Highlight! Und als Tipp: Wenn ihr Geld ausgeben wollt im Museum, dann geht in die Fly Zone. Da geht’s ab!
Curzon SOHO
(15 Pfund)
Curzon ist die wohl älteste Kinokette Großbrittaniens für „Independent Filme“. Das wußte ich nicht, als ich entdeckte, daß ich mit dem London Pass auch insgesamt 5 mal hätte ins Kino gehen können. Am Ende hat es dann für einen Besuch im Curzon SOHO gereicht. Vom Meininger in South Kensington, nahe am Hyde Park, ist es sehr gut mit der Tube zu erreichen. Einfach die Piccadilly Line bis Piccadilly Circus und dann ist dort schon die Shaftesbury Ave.
Ihr kommt rein und befindet euch in einem sehr einladenden Barbereich. Hier wird richtig Kaffee gekocht. Das erste Mal in London, abseits der Third Wave Cafes, daß ich gesehen habe, daß sich jemand Mühe gibt, eine schöne Form in den Milchschaum zu stanzen. Einen Kaffee probieren konnte ich so spät am Abend nicht mehr. Aber mir einen Film anschauen. Der Saal ist klein und wir waren vielleicht ein Dutzend Zuschauer. Es lief eine brandneue amerikanische Komödie. Bild und Ton waren in Ordnung, das Kino selber hat mich ein wenig an unsere Programmkinos früher erinnert. Und das ist keine schlechte Erinnerung. Es gibt mehr als 5 Curzon Kinos verteilt in London. Im London Pass habt ihr 4 davon mit drin. Probiert es. Ihr könnt euer Englisch verbessern, es ist eine tolle Atmosphäre, und Kaffee oder andere Getränke könnt ihr selbstverständlich mit in den Saal nehmen.
Souvenirs am Piccadilly
(5 Pfund)
Wenn ihr dann noch eine Kleinigkeit von eurem Städtetrip nach London mitbringen möchtet, kommt ihr um einen Souvenirladen nicht herum. Auch hier kann euch der London Pass helfen. 5 Pfund spart ihr in einem der Souvenirshops der Kette.
Ich habe mich für den Shop nahe des Piccadilly Circus entschieden. Weil ich ohnehin dort unterwegs war. Eine Fahne und ein Schreibset gab es als Andenken. Und bezahlt habe ich nichts. Denn die 5 Pfund gelten auf den gesamten Kaufpreis. Und liegt der bei 4,99 Pfrund zahlt ihr eben gar nichts. Das fand ich ganz schön.
Gespartes Geld
Gesamt: 143,50 Pfund für die Sehenswürdigkeiten und Souvenirs. Bezahlt habe ich 109. Durch die Gebühren meiner Bank habe ich leider nur etwas Geld gespart! Dafür habe ich mich bei meinem Tagesprogramm aber eigentlich nur um den London Pass gekümmert. Ich fühlte mich nicht wirklich frei.
Schließlich sollte die Geldausgabe ja nicht umsonst sein. Also bin ich von Attraktion zu Attraktion gehetzt, und hab mir dort teilweise nicht so viel Zeit genommen, wie ich es sonst getan hätte.
Und eine ganz wichtige Anmerkung noch: Obwohl ich den 6-Tages Pass hatte, habe ich den London Pass nur an 5 Tagen genutzt! Hätte ich auch den letzten Tag noch mit den Attraktionen des London Pass verbracht, wäre die Ersparnis deutlicher gewesen. Je nachdem für welche Attraktionen ich mich entschieden hätte. Den Abreisetag habe ich aber etwas anders verbracht, und mich lieber an den Orten aufgehalten, die ich in London am Schönsten fand.
Grundsätzlich: Mit einer guten Planung ist der Pass – ähnlich wie der Vienna Pass – wahrscheinlich eine gute Sache. Also spricht nichts gegen das London Pass kaufen. Sehr negativ: Hop on Hop off ist nur einen Tag mit drin, sonst wäre es der absolute Hit. Hätte ich den freien Tag genutzt, wäre die Ersparnis sicher positiver gewesen. Auch, weil ich an dem Tag dann sicher weiter entfernte Ziele erreicht hätte. ABER ich habe auch jetzt noch keine Ahnung, welcher der dutzenden Sightseeingbusse für mich zuständig war. Geschweige denn, wo die abfahren. Das hätte ich sicherlich auf der Homepage herausfinden können. Oder wahrscheinlich steht es auch in dem dicken Guide. Den habe ich aber nicht erhalten und mir nicht abgeholt. Weil ich ja ein Onlineticket bestellt habe. Vermutlich hätte ich nähe Piccadilly Circus den Guide holen können, Fragen stellen, etc. Aber da mich London Pass jeden Tag zugesapmt hat, hätten die mich genauso gut auch erinnern oder fragen können. Finde ich.
*Die Oyster Travelcard ist eine Chipkarte für den öffentlichen Nahverkehr in der Millionenstadt London. Für die Karte selbst zahlt ihr einmalig ein Pfand von 5 Pfund, und müsst sie beim Erwerb zunächst einmal aufladen. Das könnt ihr bar mit Münzen oder Scheinen (an den richtigen Automaten), oder Kredit- oder Bankkarte machen. Die Automaten geben in der Regel kein passendes Wechselgeld.
Am Tag eurer Abreise könnt ihr die Karte zurückgeben, und bekommt das Pfand zurück. Zusätzlich noch das restliche Guthaben! Eine ziemlich faire Lösung, wie ich finde.